Landesliga Südwest: Nicht alle Erwartungen erfüllt

 
Die zwei Top-Torjäger des TSV Nördlingen auf einen Blick: Beim Zweikampf mit dem Aindlinger Mathias Jacobi Michael Knötzinger (9 Tore) und dahinter Philipp Buser (10 Tore). Foto: Klaus Jais  

24. Mai 2017 | von Klaus Jais

Der TSV Nördlingen zieht Bilanz einer durchwachsenen Saison. Ausgerechnet die vier Akteure mit der meisten Einsatzzeit verlassen den Verein

Ob es eine gute oder weniger gute Saison war, wird in der Regel nach der Abschlussplatzierung beurteilt. Und da belegen die Landesligafußballer des TSV Nördlingen den sechsten Platz, die Platzierung übrigens, die sie neben Rang fünf im Laufe der Runde am häufigsten (siebenmal) innehatten. Abteilungsleiter Andreas Langer meint zur zurückliegenden Runde: „Es war eine Spielzeit, die bestimmt nicht alle sportlichen Erwartungen erfüllt hat. Vor allem der starke charakterliche Zusammenhalt in den vergangenen Wochen hat uns aber sehr eng zusammen rücken lassen.“

Die 57 erzielten Tore verteilen sich auf 19 verschiedene Spieler. Quasi mit dem letzten Schuss, dem 1:2 gegen Egg an der Günz, sicherte sich Philipp Buser mit zehn Toren die interne Torjägerkrone. Auf neun Tore kam mit Michael Knötzinger ebenfalls ein Mittelfeldspieler, und erst auf Rang drei kommt mit Alexander Schröter (7 Tore) ein Stürmer. Nur zwei Elfmeter bekamen die Rieser im gesamten Saisonverlauf zugesprochen, die beide Knötzinger verwertete. In der Fairnesstabelle belegen die Rieser einen ungewohnt schlechten Rang, denn sie wurden mit 96 gelben, sechs gelb-roten und zwei roten Karten Vorletzter. Nur der SV Mering hatte eine noch schlechtere Bilanz. Ohne rote Karte blieben nur fünf Mannschaften, darunter auch der Meister TSV Schwaben Augsburg. Die meisten gelben Karten beim TSV kassierten Michael Knötzinger (19) und Daniel Holzmann (12), zwei Spieler, die vor der Abwehr „aufräumen“ und dabei auch viele taktische Fouls begingen. Gleich drei Elfmeter konnte TSV-Keeper Michael Lutz parieren.

Alle 32 Punktspiele bestritt kein TSV-Akteur, aber auf 31 Einsätze kam Michael Knötzinger. 30 Spiele bestritt Michael Lutz und je 27 Spiele absolvierten Johannes Rothgang und Nicolai Geiß. Ist es Zufall, dass genau diese vier Akteure mit den meisten Einsätzen den TSV verlassen? Auf jeden Fall verlieren die Rieser ihr Top-Stammpersonal.

Spitzenreiter in Sachen Einwechslung war Fabian Miehlich, der 13-mal von der Bank kam. Neunmal war dies bei Jonas Halbmeyer der Fall. Je elfmal wurden Alexander Schröter und Halbmeyer ausgewechselt. Halbmeyer kam zwar auf 25 Einsätze, aber davon bestritt er nur fünf Spiele über die volle Distanz. Insgesamt 32 Spieler setzte Trainer Franz Wokon ein, zwei bestritten aber nur ein Spiel, nämlich U19-Spieler Julian Wüstner und Sascha Hof.

Vorzeitige Trainerwechsel gab es in Raisting, Kissing, Egg an der Günz und gleich zweimal in Oberweikertshofen. Die sichersten Elfmeterschützen waren Jerome Faye (Türkspor Augsburg), der sechs Strafstöße verwandelte, sowie Marius Kefer vom TSV Schwaben Augsburg, der fünfmal vom Punkt aus traf. Der TSV Nördlingen hatte neun verschiedene Platzierungen. Die beste war Platz eins nach dem ersten Spieltag und die schlechteste Platz zwölf nach dem zweiten Spieltag.

Nach der Saison ist vor der Saison: Am 9. Juni bittet der neue Trainer Andreas Schröter zum ersten Training auf die nächste Runde. Sehr viele Akteure der beiden Kader haben bereits ihre Zusage gegeben. Auch einige Jugendspieler aus der U19 sowie externe Zugänge werden in der kommenden Spielzeit das grüne Trikot tragen. „Zudem wird bestimmt noch der eine oder andere Wechsel in der kurzen Sommerpause stattfinden. Wir werden alles versuchen, um uns sportlich zu verbessern“, kündigt Abteilungsleiter Andreas Langer an.

Gespannt darf man da auch sein, welche Änderungen es im Abteilungsvorstand geben wird, denn die aktuelle Lösung mit den Trainern Schröter und Langer in Personaleinheit auch als Abteilungsleiter ist auf Dauer kaum vorstellbar.

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